Was inspiriert dich? Bei mir sind es Menschen, die ihren eigenen Weg gehen. Menschen, die, obwohl sie gerade erst ihre Karriere starten, bereit sind zu versagen und Neues auszuprobieren. Eine dieser Frauen ist Kim Gerlach. Ihr Herz schlägt für faire Mode und sie bloggt auf Kim goes Eko über ihren Weg in die Welt der Nachhaltigkeit.
Heute unterhalten wir uns über ihre Entscheidung für Selbstständigkeit statt Sicherheit und ihre Gründe dafür. Außerdem gibt Kim ihre besten Tipps für nachhaltige Veränderungen in unserem Leben. Viel Spaß beim Lesen!
Angefangen hat alles vor ein paar Jahren, als ich während meines – ziemlich langweiligem – BWL-Studiums einen Blog über faire Mode gestartet habe. Dort wollte ich mein Experiment für ein Jahr keine herkömmliche „Fast Fashion“ zu kaufen, dokumentieren. Das war eigentlich der Ausgangspunkt für alles, was ich heute mache.
Ich bin Teil des Start-Up VinoKilo geworden, einem wandernden Flohmarkt, habe weiter gebloggt und später auch nochmal ein anderes Studium angefangen. Dort habe ich noch mehr über Führung und Nachhaltigkeit gelernt.
Außerdem habe ich im Studium viel von Skandinavien kennengelernt, ich bin dafür nämlich nach Malmö in Schweden gezogen. Ich habe mich auch tatsächlich entschieden, jetzt, nach dem Ende meines Studiums, hierzubleiben und meine Karriere in Schweden zu starten. Ich werde mich viel mit sozialen Innovationen, Nachhaltigkeit und dem Gründernetzwerk in Malmö beschäftigen und freue mich schon sehr.
Zunächst freue ich mich sehr darüber, in Schweden bleiben zu können. In den letzten Jahren habe ich Malmö sehr schätzen gelernt. Es erinnert mich ein bisschen an meine Heimatstadt, Mainz in Rheinland-Pfalz. Gemütlich, aber immer noch groß genug um sich in der Stadt zu verlieren.
Außerdem freu ich mich sehr darauf, mehr junge Gründer in der Stadt kennenzulernen. Die Skandinavier sind sehr zukunftsorientiert, deswegen werde ich hier garantiert eine Menge lernen.
Mach einfach die Augen auf und denke nach. Es gibt so viele Wege, wie wir nachhaltiger leben können. Die einen werden einfacher für dich sein, die anderen schwieriger. Ein paar Beispiele: Iss kein Fleisch – für einen Tag, einen Monat, für immer. Versuch, weniger Plastik zu verwenden. Trage mehr Secondhand-Kleidung.
Das wichtigste: Finde die Balance. Du wirst sehr viel nachhaltiger und bewusster leben, wenn du ausgeglichen bist. Du kannst nur an dir selbst und deinen Gewohnheiten arbeiten, wenn du im Kopf auch den Freiraum dafür hast.
Es gibt so viele andere tolle Frauen, die ich tatsächlich oft bei Instagram finde. Ich habe eine Art Hassliebe mit Social Media. An manchen Tagen muss ich mich regelrecht dazu zwingen, auf dem neuesten Stand zu bleiben, an anderen bin ich begeistert davon wie einfach es uns durch Social Media gemacht wird, mit anderen kreativen Köpfen zusammenzukommen.
Wenn ich mal einen schnellen Inspirations-Boost brauche, mache ich eins von diesen zwei Dingen: Einen motivierenden TED-Talk ansehen oder meditieren. Probier mal beides aus und schau, was besser für dich klappt!
Da gibt es ganz viele kleine Momente, die mir helfen. Wenn mir Leser meines Blogs für neuen Ratschläge danken, bin ich richtig aufgekratzt. Ich glaube das Menschen wie wir aus dem reichen, gut gebildeten Westen sehr viel mehr bewegen können, als wir glauben. Selbst wenn du „nur“ aufhörst, Fast Fashion zu kaufen, setzt du damit ein Statement. Für mich ist mehr Nachhaltigkeit das, was mich antreibt. Es gibt so viele kleine tägliche Routinen, über die ich gar nicht mehr nachdenke.
Meiner Meinung nach kann jeder solche kleinen Schritte gehen, wenn er leidenschaftlich für etwas ist. Vielleicht ist das Veganismus, Geschlechtergleichheit, weniger Plastik oder irgendein anderes Feld der Nachhaltigkeit. Wenn du kleine Schritte gehst, macht es einen Unterschied!
Denke daran, dass du ein Unternehmer bist. Damit meine ich: Vielleicht wird deine Idee scheitern und du wirst emotional oder aufgebracht. In manchen Situationen kannst du dein Geschäftsmodell abändern und das Ganze wieder ans Laufen bringen. Manchmal musst du wieder ganz von vorne anfangen. Erinnere dich selbst daran, dass du ein Macher bist. Es geht nicht um die Idee, sondern um deine Einstellung.
Schon allein der Schritt, etwas ausprobieren, zeigt unglaubliche Stärke. Wenn du ein sozialer Gründer bist, geht es dir darum Lösungen für Probleme in unserer Gesellschaft zu finden. Da gibt es unglaublich viele, du hast also noch viele Möglichkeiten.
Danke Kim, für das Interview!
Bildrechte: Cherie Birkner (1 & 2), Elina Nomad (3).
!Hanna’s Places ist ein Online-Magazin für nachhaltigen Lifestyle, geschrieben von Hanna Ulatowski. Bewusste Veränderungen beginnen im Kleinen und hier erfährst du, wie du sie in deinen Alltag integrieren kannst.